Die Hunderasse Schäferhund im Portrait


Der Deutsche Schäferhund ist eine der berühmtesten Hunderassen der Welt. Erfahre hier alles Wissenswerte über Charakter und Haltung der Rasse.

Steckbrief Deutscher Schäferhund

Aussehen

Der Schäferhund ist eine mittelgroße bis große Hunderasse, die ursprünglich als Hütehund und Wachhund gezüchtet wurde. Er ist bekannt für seine Fähigkeit, Tierherden zu treiben sowie für sein wachsames und territoriales Verhalten. Heute werden Schäferhunde überwiegend als Haustiere gehalten.

Das Fell des Schäferhunds gibt es in zwei Ausprägungen: Kurzstockhaar und Langstockhaar. Kurze Haare sind zwischen 3 und 4 cm lang, während das lange Haar 5 bis 10 cm erreicht und meistens glatt wächst. Manchmal treten leichte Wellen auf.
Zu den stockhaarigen Hunderassen gehören neben Schäferhunden auch Collies, Rottweiler und Huskies.
Schäferhundfell ist in der Regel braun, schwarz oder grau. Schäferhunde haben eine muskulöse und sportliche Statur. Ihre Augen sind meist dunkel, die Ohren mittelgroß und leicht gebogen.

Charakter & Bewegungsdrang

Schäferhunde sind clevere und aktive Hunde mit großem Bewegungsdrang. Sie brauchen geistige Stimulation und Beschäftigung. Ohne ausreichend Auslauf und Beschäftigung werden sie unruhig und unzufrieden.

Die Tiere sind anhänglich und treu und bauen enge Bindungen zu seinen Besitzern auf. Wie schon ihre Vergangenheit als Hütehunde zeigt, sind sie sehr territorial und schützen Zuhause und Familie. Wenn sie jedoch nicht ausreichend sozialisiert wurden oder sich bedroht fühlen, können sie auch schüchtern oder ängstlich sein. Daher ist es wichtig, sie von Anfang an richtig zu erziehen und zu sozialisieren, um sicherzustellen, dass sie sich sicher und verantwortungsvoll verhalten.

Langlebigkeit & Krankheiten

Der Schäferhund ist eine gesunde und langlebige Rasse, die im Durchschnitt 12 bis 15 Jahre alt wird. Allerdings gibt es ein paar Krankheiten, die häufig auftreten und die Lebenserwartung bzw. Lebensqualität deutlich senken können: Augenprobleme, verschiedene Dysplasien, Wirbelsäulenprobleme.

Eines der häufigsten Gesundheitsprobleme bei Schäferhunden ist Hüftdysplasie (HD). Das ist eine Fehlbildung der Hüfte, die zu Schmerzen und Steifheit führt. Es ist wichtig, dass man beim Kauf eines Welpen darauf achtet, dass die Eltern des Welpen auf HD untersucht und freigegeben wurden. Dasselbe gilt für Ellenbogendysplasie (ED), eine Fehlbildung des Ellenbogens, die ebenfalls Schmerzen und Steifheit zur Folge hat.

Auch verschiedene Augenerkrankungen sind bei Schäferhunden keine Seltenheit:
Die progressive Retinaatrophie (PRA) ist eine Augenerkrankung, die zur Erblindung führen kann. Es gibt mittlerweile einen GentestOpens in a new tab., mit dem man feststellen kann, ob ein Hund Träger des defekten Gens ist oder nicht.
Darüber hinaus sind Wirbelsäulenerkrankungen und Schilddrüsenprobleme nicht unüblich.

Regelmäßige Tierarztbesuche sind sinnvoll, um sicherzustellen, dass es dem Hund gut geht. Darüber hinaus helfen Bewegung und geistige Stimulation, um die Gesundheit des Tieres lange zu erhalten.

Wenn du einen Schäferhund adoptieren möchtest, solltest du darauf achten, dass die Eltern des Welpen auf HD, ED, PRA getestet sind.

Die Geschichte des Deutschen Schäferhundes

Schon seit dem 7. Jahrhundert züchteten Germanen Schäferhunde. Damit ist der Schäferhund eine der ältesten Hunderassen Deutschlands. Neben ausgezeichneten Hüteeigenschaften müssen die Tiere konzentrationsfähig, robust und gehorsam sein. Das einheitliche Aussehen der Rasse stand dabei eher im Hintergrund.

Die Geschichte des Deutschen Schäferhundes beginnt im 19. Jahrhundert, als der deutsche Schäfer Max von Stephanitz das Ziel hatte, eine Hunderasse zu entwickeln, die für die Schafzucht und die Bewachung von Herden geeignet ist. Im Jahr 1899 kaufte er den Hund „Heinz“, von dem er glaubte, dass er die perfekten Eigenschaften für sein Ziel hatte. Er änderte den Namen des Hundes in „Horand von Grafrath“ und gründete den Verein für Deutsche Schäferhunde (SV). Horand wurde der erste Deutsche Schäferhund, der registriert wurde und diente als der erste Stammvater der Rasse.

In den Anfängen wurde der Deutsche Schäferhund hauptsächlich für die Schafzucht und die Bewachung von Herden eingesetzt. Mit der Zeit entwickelte er sich jedoch zu einem vielseitigen Hund, der in vielen Bereichen eingesetzt werden kann, wie z.B. in der Polizei, Armee, Rettungsdienste und als Blindenhund. Er hat auch seinen Weg in die Welt der Schauspielerei und des Sports gefunden, und ist heute eine der beliebtesten Rassen für Hundesportarten wie Agility und Obedience.

Im Ersten Weltkrieg wurden viele Deutsche Schäferhunde als Sanitätshunde und Meldehunde eingesetzt. Während des Zweiten Weltkriegs wurden sie jedoch von den Nazis für Propagandazwecke missbraucht und als „rassische Reinheit“ dargestellt. Dies führte dazu, dass die Rasse in den USA und Großbritannien negativ wahrgenommen wurde und sie in den Nachkriegsjahren fast ausgestorben war.

Schon im April 1899 gründeten einige Liebhaber den ersten Verein für Deutsche Schäferhunde. Die enorme Leistungsbereitschaft des Hundes machte ihn schnell beim Militär und der Polizei zu einem beliebten Arbeitshund. Im Ersten Weltkrieg setzten die Deutschen über 30.000 und im Zweiten Weltkrieg sogar über 200.000 Schäferhunde an der Front ein. Im Dritten Reich nutzen die Nationalsozialisten den Deutschen Schäferhund als Symbol „deutscher“ Tugenden. Aus diesem Grund bezeichneten andere Länder den Hund als „Alsatian“, um den unbeliebten Begriff „deutsch“ zu vermeiden. Zum Hüten von Vieh wird der Deutsche Schäferhund heute kaum noch eingesetzt. Er ist weltweit der meist genutzte Diensthund und man findet ihn vor allem bei der Polizei oder beim Militär sowie als Wachhund in Privathaushalten. International wird der Deutsche Schäferhund in die FCI Gruppe 1 Hütehunde eingeordnet.

Ist ein Schäferhund das geeignete Haustier für mich?

Ob ein Schäferhund das geeignete Haustier für dich ist, hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich deiner Lebensumstände, deinen Erwartungen an einen Hund und deiner Fähigkeit, dich um einen Hund zu kümmern.

Schäferhunde brauchen viel Beschäftigung und Auslauf. Sie eignen sich am besten für Menschen mit Zeit und Energie, um ihren Hund auszuführen und zu trainieren. Salopp gesagt: Du solltest mit dem Hund mithalten können.

Allerdings sind Schäferhunde unabhängige Hunde und brauchen eine konsequente Erziehung und Führung. Wenn du nicht die Zeit oder die Erfahrung hast, um einen Hund zu erziehen und zu trainieren, ist ein Schäferhund nicht die beste Wahl für dich.

Schäferhunde haben manchmal einen Schutzinstinkt, der aus ihrer Frühzeit als Hütehunde stammt. Sie können potenziell gefährlich sein, wenn sie nicht richtig erzogen und sozialisiert werden. Es ist wichtig, dass du dich informierst und sicherstellst, dass du die Fähigkeiten und Ressourcen hast, um einen Schäferhund sicher und verantwortungsvoll zu halten.

Wenn du

  • Ausreichend Zeit und Energie hast, dich um deinen Hund zu kümmern und ihn zu trainieren,
  • du bereit bist, eine konsequente Erziehung und Führung zu bieten und
  • Über die Fähigkeiten und Ressourcen verfügst, um einen Schäferhund sicher und verantwortungsvoll zu halten,

wird er ein wunderbarer Begleiter für dich sein.

Disclaimer: Bitte beachten Sie, dass ich weder ein Tierarzt noch ein Arzt bin. Die Informationen in diesem Blog-Artikel sind als allgemeine Informationsquelle gedacht und sollten nicht als professionelle medizinische Empfehlung verwendet werden. Wenn Sie medizinische oder tiermedizinische Fragen oder Bedenken haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Tierarzt.

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